Trotz Datenskandalen und anhaltender Kritik am Umgang mit manipulativen Inhalten hat Facebook im dritten Quartal die Erwartungen von Analysten weiter übertreffen können. Der Internetgigant machte im abgelaufenen Quartal einen Umsatz von 17,7 Milliarden Dollar und erwirtschaftete damit einen Gewinn von 6,1 Milliarden Dollar. Im Jahresvergleich ist das ein Gewinnanstieg von 19 Prozent, der Umsatz stieg sogar um 29 Prozent. Grund für den Erfolg sind boomende Werbeeinnahmen.
"Wir hatten ein gutes Quartal und unsere Gemeinschaft und unser Geschäft wachsen weiter", erklärte Facebook-Chef Mark Zuckerberg. Auch die Zahl der monatlich aktiven Facebook-Nutzer nahm binnen drei Monaten von 2,41 auf 2,45 Milliarden zu. Täglich kommen rund 1,62 Milliarden Nutzer zu Facebook. Zusammen mit anderen Angeboten wie WhatsApp oder Instagram greifen jeden Tag inzwischen 2,2 Milliarden Nutzer täglich auf Dienste des Konzerns zu.
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Nordamerika blieb dabei der mitAbstand wichtigste Markt für Facebook mit Erlösen von knapp 34 Dollar pro Nutzer. In Europa stagnierte der Wert bei rund 10,5 Dollar pro Nutzer.
Facebook stellte zudem neue Mitarbeiter ein. Die Zahl der Angestellten wuchs in den vergangenen drei Monaten um knapp 3.400 auf gut 43.000. Das Onlinenetzwerk stellt unter anderen weiterhin Leute ein, die Inhalte prüfen und bei Regelverstößen löschen sollen. Facebooks Management kündigte bereits an, dass neue Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre das Umsatzwachstum bremsen und zu deutlich höheren Kosten führen würden.
Trotz aller Kritik
Das Onlinenetzwerk steht jedoch eigentlich stark unter Druck. In den USA gibt es vor der nächsten US-Präsidentschaftswahl erneut Vorwürfe, dass der Konzern von Mark Zuckerberg nicht genug gegen die Verbreitung von Propaganda und gefälschten Nachrichten unternehme. Twitter sorgte am Mittwoch dafür, dass der Druck auf Facebook noch etwas stärker wurde: Der kleinere Konkurrent stieg ganz aus dem Geschäft mit der Verbreitung politischer Botschaften als Werbung aus.